Die Anfänge
Wie alles begann
Man schrieb das Jahr 1989, als sich bei zwei Theaterworkshops der VHS Leonberg (Leitung: Oliver Hockl) die Wege mehrerer Menschen kreuzten, die nicht nur anderen beim Theaterspielen zusehen mochten, sondern lieber selbst Theater machen wollten. Also gründete man eine freie Theatergruppe, der man den Namen
VOLLMND theatergab – in Anlehnung an die mehr oder minder gesicherte Tatsache, dass bei Vollmond manchmal merkwürdige Dinge geschehen – und zumindest bemerkenswerte Stücke wollte die Gruppe auf die Bühne bringen.
Nach zwei Aufführungen unter der Regie von Oliver Hockl zog man mit einigen kleinen, selbst inszenierten Stücken – beispielsweise von Loriot oder auch einem Theaterstück für Kinder – durch die Lande. Bei allem Engagement und aller Freude am Theaterspiel merkte man jedoch bald, dass man ohne festeren organisatorischen Rahmen weit unter den eigenen Ansprüchen blieb. Fehlende Proben- und Auftrittsmöglichkeiten erschwerten zudem ein kontinuierliches Arbeiten.
Glücklicherweise war die Volkshochschule Leonberg bereit, die Rolle des Retters in der Not zu übernehmen. Sie nahm die Theatergruppe in ihr Kursprogramm auf und finanzierte den Regisseur aus dem Marketing-Etat. Außerdem konnte das „Amt für Kultur“ der Stadt Leonberg als weitere Stütze gewonnen werden. Es stellt das „Theater im Spitalhof“ für Proben und Aufführungen zur Verfügung und übernimmt im Wesentlichen die Öffentlichkeitsarbeit.
Nun endlich konnte man sich voll und ganz der Theaterarbeit zuwenden. Dank der Unterstützung diverser Regisseure entwickelte sich die Gruppe kontinuierlich weiter und brachte meist pro Jahr ein Stück zur Aufführung (Rückblick). Zwar gab es über die Jahre viele Wechsel in Ensemble und Regie, in seiner Existenz war das VOLLMNDtheater aber nie gefährdet. So konnte man 2011 immerhin schon das zwanzigjährige Bestehen feiern.
Was wir tun
Neben der klassischen Probenarbeit, Sprech- und Stimmtraining wird beim
VOLLMNDtheaterbesonders Wert gelegt auf die Erarbeitung des „Handwerkszeugs“ der Schauspieler. Theater ist mehr als nur nachgespielte Wirklichkeit. In Improvisationsübungen stehen demzufolge die Möglichkeiten jedes Spielers im Blickpunkt, sich selbst und andere zu entdecken, sich auszudrücken und auf den Ausdruck der anderen zu reagieren. Theater soll mehr sein, als einen fertigen Text einzustudieren und dem Publikum vorzutragen. Theater ist eine sinnlich-kreative Form auf dem Weg zu sich selbst und zum anderen.
Wenn allerdings gegen Ende des Sommersemesters die Entscheidung für ein Stück gefallen ist, verschiebt sich der Schwerpunkt auf die Erarbeitung der einzelnen Rollen, wobei auch hier zumindest in der Annäherungsphase mit unterschiedlichen Ausdrucksformen experimentiert wird. Rollen werden nicht nur auf der Grundlage des Textes erarbeitet. Mithilfe von Intuition, Assoziation und Improvisation versucht jeder Schauspieler Zugang zum Stück und zu seiner Rolle zu finden. Stärken und Schwächen zu entdecken, zu korrigieren und in die jeweilige Rolle zu integrieren ist dabei Aufgabe des Regisseurs.
Doch nicht nur die Rollen sind zu erarbeiten, auch das Bühnenbild und die Kostüme müssen entworfen und hergestellt, passende Musik gefunden, die Beleuchtung geplant werden, damit eine rundum sehenswerte Inszenierung entstehen kann.